Bestimmt kennst du sie auch – die Gedanken: ich kann das nicht. Ich kann das einfach nicht! Wenn dieser Gedanke auftaucht neigen manche von uns dazu, einen Gedanken-Kreislauf in Kraft zu setzen. Der Kreislauf des “Ichbinnichtgutgenug-weilichdasnichtkann”.
Manchmal glaube ich, dass alle Menschen hin und wieder diesen Gedanken haben. Und ganz ehrlich: es stimmt häufig auch. Du kannst auch nicht alles. Musst du ja auch gar nicht. Und manches willst du auch nicht können. Aber manchmal bist du gerade dabei etwas zu tun, weil du es willst oder weil du es musst. Und wenn dann dieser Gedanke auftaucht ist er ziemlich destruktiv und hindert dich an dem, was du da gerade tun oder erschaffen willst. Oder?
Die Frage ist jetzt die: wie komm ich da wieder raus?
Jetzt hast du vielleicht schonmal von Affirmationen gehört. Affirmation sind positiv formulierte Sätze, die unserem Unterbewusstsein helfen sollen optimaler zu laufen. In den seltensten Fällen sind Affirmationen hilfreich, häufig setzen sie uns nur weiter unter Druck, deshalb sind sie mit Vorsicht zu behandeln. Denn wenn du fühlst: ich kann das nicht, dann kannst du dir noch so oft sagen: Ich kann das – es wird rein gar nichts bewirken, naja, vielleicht wirst du hektisch und sehr unruhig dadurch.
Als Schamanin habe ich eine Idee für dich:
Wenn dieser Gedanke verbunden mit dem Gefühl “Ich kann das nicht” zu dir kommt. Vielleicht klingt es im ersten Moment etwas spooky, aber du kannst es ja mal ausprobieren. Ich bin auch eine sehr praktische Menschin und habe selber drei Kinder, daher weiß ich, dass wir oft keine Zeit haben. Und wenn wir mittendrin sind etwas zu tun ist der Vorschlag in eine Meditation zu gehen sicherlich vorsorglich richtig, aber in diesem Moment sehr unpraktisch. Die Augen zu schließen ist vielleicht auch vorsorglich richtig, weil du damit automatisch Ablenkung ausblendest, aber vielleicht kannst du deine Augen gerade nicht schließen, weil du im Auto sitzt. Das wäre da eher kontraproduktiv. Du bleibst also, wo du bist und fährst fort mit dem, was du gerade tust. Und du fühlst, was gerade da ist. Du gehst richtig rein in das Gefühl: ich kann das nicht. Fühl es! Lass es zu! Und dann frag dich einmal, absolut ernsthaft: Stimmt das? Kann ich das wirklich nicht? Immer, wenn wir unserem Geist eine Frage stellen will er automatisch antworten. Damit kann man seinen Geist im Übrigen total gut beschäftigen. Frag ihn was, er wird nach einer Antwort suchen. Stimmt es also wirklich, dass du das nicht kannst? In der Regel tauchen nach einigen Sekunden Zweifel daran auf. Naja, eigentlich… vielleicht kannst du es nicht perfekt, aber darum ging es nicht. Und als Mensch kann man tatsächlich auch (fast) alles lernen, mit genügend Möglichkeiten und Raum dazu. Also – eigentlich…. Und wenn die Zweifel erstmal da sind, dann findest du langsam zu einem anderen Gefühl. Du fühlst es noch, das Ichkanndasnicht. Aber du fühlst jetzt auch das Vielleichtkannichdasjadochundesistallesgarnichtsowieichdachte. Lass auch dieses Gefühl zu und geh darein. Weißt du, Gefühle können dich nicht verletzen. Es sind Gefühle, die kommen und gehen. Und sie wollen uns meistens nur den Weg zeigen. Das vergessen wir so oft und steigern uns in manche Gefühle so sehr hinein, dass wir den Weg komplett aus den Augen verlieren, oder?
Während du nun tust, was du tust und die Gefühle fühlst, die du fühlst und die Gedanken an deinem inneren Horizont auf- und weiterziehen gibst du deinem Geist eine weitere Frage, um ihn zu beschäftigen: Warum denke ich, dass ich es nicht kann?
Unlust – oder Verzweiflung?
Häufig resultiert dieser Gedanke verbunden mit dem Gefühl aus einer Art Unlust. Eigentlich wäre der richtige Gedanke: ich will das nicht. Oder? Wenn es so ist, dann darfst du an dieser Stelle ehrlich zu dir sein, so ehrlich wie es nur geht. Denn etwas nicht zu wollen ist etwas ganz anderes als es nicht zu können. Und es als Ausrede sich selbst gegenüber zu benutzen ist häufig sehr sehr destruktiv und unkooperativ. Es bringt dich keinen Mü weiter.
Denkst du es aber, weil du dich verzweifelt fühlst und wirklich einen Moment lang geglaubt hast, dass du es nicht kannst, darf dein Geist jetzt auf Suche gehen, während du ein anderes Gefühl in dir suchst: das Gefühl der Dankbarkeit. Ja ich weiß, das klingt komisch oder? Warum denn ausgerechnet jetzt Dankbarkeit? Die Dankbarkeit ist die Magie des Universums. Sie ist sehr viel mehr als ein Gefühl – und wenn du sie als Gefühl in dir findest und daran andockst, dann setzt du damit einen Kreislauf in Gang, der alles verändern kann. Also dein Geist sucht nach dem Warum – und deine Seele dockt sich an die Dankbarkeit an. Du musst dabei nicht denken, sondern fühlen. Wir haben das fast verlernt, oder? Wir müssen immer denken, und sogar unsere Gefühle hängen wir ans Denken. Dabei finden Gefühle doch auf einer anderen Ebene statt. Und du kannst auch denken und währenddessen was ganz anderes fühlen und es muss nicht unbedingt zusammenpassen, wenn du das nicht willst. Manchmal denkt man auch etwas total schönes und fühlt sich dabei absolut unharmonisch, kennst du das auch? Jedenfalls wissen wir, dass wir ein Problem nie auf der Ebene lösen können, auf der es entstanden ist. Du verlässt also mit deinem Fühlhaushalt den Denkhaushalt und dockst dich dort an die Dankbarkeit an. Einfach so, das muss ja keinen Grund haben. Und wenn du einen brauchst, dann findest du auch einen. Wenn du das Gefühl nicht finden kannst, dann verlass auf der Gedankenebene die Frage für einen Moment und suche das letzte Erlebnis, was dir einfällt, bei dem du dich so richtig dankbar gefühlt hast. Wenn du dann im Gefühl drin bist, gib deinem Geist die Frage zurück, aber halte das Gefühl dabei fest.
Die Antworten, die du jetzt findest könnten dich verwirren. Du hast gerade etwas gemacht, was dein Haushalt ja so gar nicht kennt: du hast etwas “unpassendes” zu einem bestimmten Gedanken gefühlt. Deshalb gibt es keine Antworten oder Antworten, die erstmal verwirrend sind. Wenn die Antworten für dich wichtig sind, kannst du sie gern aufschreiben und dir später anschauen. Aber im Grunde ging es uns ja um eines: aus dem Kreislauf rauszukommen. Und mit dem Fühlen der Dankbarkeit hast du das gemacht: du bist aus dem “ichbinnichtgutgenug-weilichdasnichtkann”-Kreislauf ausgestiegen.
Jetzt nimmst du das Gefühl und verstärkst es. Einfach für eine Weile. Manchmal reicht es schon und du kannst die Aufgabe ganz in Ruhe erledigen. Manchmal braucht es ein bißchen mehr – und dann lässt du deinen Geist arbeiten mit: Warum kann ich das jetzt besonders gut?
Fakt ist: Du kannst alles – was du willst. Vielleicht dürfen wir deshalb öfter mal wollen, damit wir können können.
Ich wünsche dir einen wundervollen Tag – und vielleicht machst du einen fühligen Abstecher bei der Dankbarkeit. Es lohnt sich immer!
Deine Susanne
p.S. Du kannst mich gern bei Instagram besuchen für mehr Ideen: https://www.instagram.com/susa.l.i.f.e/